Mit wenigen Sekunden Sound-Material musste man schon sehr kreativ sein, um ein brauchbares Resultat zu erzielen

Mitte der 80er-Jahre entstanden die ersten semiprofessionellen Hardware-Interfaces /-Module, mit welchen man (zuerst nur Mono, dann Stereo) Sound-Schnipsel aufnehmen konnte.

Von sehr spartanisch bis zu studioreifen Produkten

cTrix zeigt in seinem Video ein paar der bekannteren Produkte und erwähnt auch die möglichen Probleme, welchen auch ich ab und zu begegnet bin. Ich habe sogar noch eine Amiga Master Sound Karte in meiner Retro-Ecke rum liegen. Es war absolut faszinierend, was man zu der Zeit mit einem Home Computer anstellen konnte – vor allem im Vergleich zu den Piepsenden Business Computern, welche ein Mehrfaches kosteten.

Trotz spartanischem Mono-Eingang liessen sich die gesampelten Audio-Schnitzel vom Tape in einen mehr oder weniger rhythmischen Track umbauen. Und schnell war klar: Je kleiner das Memory zum sampeln, desto grösser die kreative Herausforderung.

Ab 8:20 zeigt cTrix den Vorgang des Samplings mit der Master Sound Software von Futurevision. Diese Anwendung war auch für mich die erste Sampling-Erfahrung.

Es war nicht wirklich eine Ohrenweide, aber trotzdem Gänsehaut pur! Nicht selten vertrug sich der Sampler nicht mit einem moderneren Amiga-Modell. Speziell sei hier mein bevorzugter Formfaktor A600 zu erwähnen, welcher oft bei älteren Hard- oder Software gezickt hat.

Quelle: YouTube

Ab Minute 11 beginnt die eigentliche Magie des Samplings mit dem Amiga: Aus des gesamten Sample lassen sich Bereiche isolieren und via Sequenzer abspielen. Dadurch lässt sich aus einem längeren Sample ein neuer Track generieren. Ohne Internet und YouTube hiess es: Stundenlanges Trial-and-Error, bis der erste minimalistische Track aus den noch minimalistischeren Bildschirmlautsprechern heraus-krächzte.
Und ab Minute 14 können wir die grösste Herausforderung 1:1 miterleben: «We’re out of Memory». Ein Moment, bei welchem die Fenster idealerweise geschlossen blieben.

Kaum haben professionelle Produkte den Amiga-Markt erreicht, war die Musikbranche auch schon auf den Zug von Studio-Samplern aufgesprungen. Auch ich durfte Mitte der 90er mal ein paar Wochen mit einem Akai S1100 rum spielen (Dank geht an Bobby Leiser von Swiss Cheese and Chocolate). Trotz nicht wirklich längerer Sampling-Zeit war die Qualität schlichtweg unglaublich! Jedoch war eine Investition von gegen 10’000 Franken der Grund, weshalb sich bis anfangs 2000er-Jahre noch viele unabhängige Produzenten und DJ’s mit den Lösungen auf dem Amiga zu helfen wussten.

Similar Posts